Trümmerfrauen und Gedenkkultur

  • Bundesverband

Liebe Kameraden!

Das mit den Denkmälern und der Gedenkkultur ist so eine Sache! Was den einen zu wenig ist, geht den anderen viel zu weit. Der Kameradschaftsbund gerät so, wenn es um unsere Kriegerdenkmäler geht, oft in für uns völlig unverständliche Diskussionen. Ein aktuelles Beispiel für eine solche stellt auch die Errichtung eines Denkmals für die Trümmerfrauen auf einem privaten Grundstück auf der Mölker Bastei in Wien dar. Aufgebracht wurden die erforderlichen 60.000 Euro durch private Geldgeber. Der älteren Generation ist der Begriff der „Trümmerfrauen“ noch durchaus geläufig. Da unsere Heimat nach dem Wüten des II. Weltkrieges vielfach in Schutt und Asche lag und die kräftigen Arme der Männer, die vielfach gefallen, vermisst, verwundet oder in Gefangenschaft waren, nicht ausreichten, mussten die Frauen zupacken und den Kriegsschutt beseitigen, damit nach und nach wieder eine funktionsfähige Infrastruktur aufgebaut werden konnte. Dafür und für diese immense Leistung stehen eben die „Trümmerfrauen“. Ihre Arbeit und Mühe sicherten das Überleben in der ersten Nachkriegszeit. An und für sich also eine Tatsache, die eines Denkmales durchaus würdig erscheinen sollte.

Warum bisher ein solches Denkmal nicht errichtet wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Jedenfalls schuf nun der Bildhauer Magnus Angermeier eine Skulptur, die in Anwesenheit von Vizekanzler Strache und mit musikalischer Darbietung eines Quintetts der Gardemusik eingeweiht wurde. Die Kritik ließ nicht lange auf sich warten: Die Wiener Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler ließ verlauten, dass sich die Stadt Wien gegen ein solches Denkmal ausgesprochen habe und dieses folglich auch nicht in ihre Obhut nehmen werde. Denn, so die Stadträtin, es seien auch ehemalige Nationalsozialistinnen in den Reihen der Trümmerfrauen vorzufinden bzw. für diese Dienste zangsverpflichtet worden. Der Stadträtin gehe es daher um einen „historisch korrekten Blick“ und wolle die Stadt Wien nicht zu einem undifferenzierten historischen Bild beitragen.

Aha! - Und wie war das mit dem „historisch differenzierten Bild“ als die Stadt Wien auf Kosten des Steuerzahlers bzw. mit erbettelten Spenden dem erwiesenen kommunistischen Massenmörder Che Guevara (Zitat: „Gerichtsverhandlungen sind nicht nötig, wenn man einen Menschen erschießen will“) vor einigen Jahren ein Denkmal errichten ließ? Das war dann für die Stadt Wien offensichtlich historisch ausreichend differenziert! Scheinbar bestimmt halt auch in diesem Fall der (ideologische) Standpunkt die Perspektive.

Für mich darf ich jedenfalls festhalten, dass die Errichtung eines Trümmerfrauendenkmales an der Zeit und angebracht war!

Euer Ludwig Bieringer

Präsident

K1600_bieringer-port.JPG  Präsident Ludwig Bieringer
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