Liebe Kameradinnen und Kameraden!
Wir stehen kurz vor Allerheiligen und Allerseelen, also vor jenen Tagen, an denen der Kameradschaftsbund der gefallenen, vermissten und verstorbenen Kameraden gedenkt.
Wir stehen an diesen Tagen nicht vor den Kriegerdenkmälern, sondern auch vor Soldatengräbern und auf Kriegsgräberanlagen in ganz Österreich. Letztere – Soldatengräber und Soldatenfriedhöfe – müssen gepflegt werden. Dafür ist in Österreich zum größten Teil das „Österreichische Schwarze Kreuz – Kriegsgräberfürsorge“ zuständig, das seine Sache ausgezeichnet macht. Nicht zuletzt kann diese Gräber-und Friedhofspflege auch deswegen durchgeführt werden, weil wir Kameraden Jahr für Jahr zu Allerheiligen an den Eingangstoren der Friedhöfe stehen, und die Bevölkerung um Spenden für die Kriegsgräberfürsorge bitten. Dieses Geld ist für das Schwarze Kreuz lebensnotwendig.
Im Vorjahr ist das Spendenaufkommen pandemiebedingt gewaltig eingebrochen, das Schwarze Kreuz musste die Pflege von Kriegsgräbern österreichischer Soldaten, die im Ausland ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, einstellen.
„Ein Soldatenfriedhof, der nicht gepflegt wird, ist in kürzester Zeit ein Naturpark“, schreibt ÖSK-Präsident Peter Rieser in der letzten Ausgabe der ÖSK-Zeitung.
Damit dieser traurige Zustand nicht eintritt, ersuche ich euch, liebe Kameradinnen und Kameraden, zur ÖSK-Sammelbüchse zu greifen, und so, wie wir es in den letzten Jahrzehnten immer gemacht haben, für die Kriegsgräberfürsorge zu sammeln. Der Landesgeschäftsführer des ÖSK Steiermark, Oberst i. R. Dieter Allesch, hat im Vorjahr folgende Vorgangsweise vorgeschlagen: „Die Sammelbüchsen werden am Sammelort auf einem Stockerl, einer Getränkekiste etc. abgestellt, dort werden auch die Pickerl sowie Informationsmaterial daraufgelegt. Ein Plakatständer mit unserem Allerheiligenplakat wirkt vor allem im städtischen Bereich sehr informativ. Der Sammler/Die Sammlerin, am besten mit Mund-Nasen-Schutz, ersucht mit entsprechendem Abstand um die Spende für die Kriegsgräberfürsorge. Da die Sammlung im Freien stattfindet, und bei dieser Variante problemlos der geforderte Sicherheitsabstand eingehalten werden kann, sehen wir keine Gefährdung, weder für die Sammler, noch für die Spender. Auf diese Art und Weise könnten die für die Kriegsgräberfürsorge notwendigen finanziellen Mittel auch diesmal wieder sichergestellt werden.“
In Niederösterreich und Wien wurde 2020 diese Variante der Friedhofssammlung sehr erfolgreich durchgeführt und hat über 60 Prozent des „üblichen“ Betrages gebracht – ein absoluter Spitzenwert in ganz Österreich.
Ich ersuche euch, eine solche Form der Spendensammlung in eure Überlegungen einzubeziehen und die diesjährige Sammlung zur Erhaltung der Kriegsgräber so zu organisieren und durchzuführen – schließlich gehört auch die Kriegsgräberfürsorge zu den ureigensten Aufgaben des Österreichischen Kameradschaftsbundes.
Schon jetzt ein herzliches Dankeschön an alle Kameradinnen und Kameraden, die sich in den Dienst dieser guten Sache stellen.
Mit kameradschaftlichen Grüßen
Ludwig Bieringer, Präsident