Hochwolkersdorf wurde für diese periodisch stattfindende Feier gewählt, weil im April 1945 im Haus Nr. 10 Dr. Karl Renner und der russische Generaloberst Zeltov Gespräche für die Bildung einer provisorischen Regierung für Österreich und damit zum Wiedererstehen der Republik Österreich führten. Damit kann Hochwolkersdorf als Geburtsort der Zweiten Republik bezeichnet werden.
Der erste Höhepunkt war am Vormittag der Vortrag des Historikers und Militärsuperintendenten DDr. Karl-Reinhart Trauner, der anhand einer exakt 100 Jahre alten Ausgabe der KRONEN-Zeitung die gesellschaftlichen und politischen Zustände im Jahr 1919 schilderte und dabei immer wieder den Bogen in die Gegenwart spannte. Der fundierte historische Inhalt, gepaart mit vielen Bonmots und spitzen Anspielungen auf die Gegenwart faszinierte die Besucher, die sich mit entsprechendem Applaus bedankten. „Dem Mann hätte ich noch zwei Stunden zuhören können“, so das Kompliment eines Kameraden.
>> Downlaod kompletter Vortrag von DDr. Trauner (pdf-Datei) >>
Der Nachmittag begann mit einem Platzkonzert der Militärmusik Niederösterreich und der Leitung von Militärmusik-Kapellmeister Adolf Obendrauf. Nach der Kranzniederlegung und dem Totengedenken beim Kriegerdenkmal zelebrierte Dechant Mag. Otto Piplics die hl. Messe, die von der Militärmusik musikalisch umrahmt wurde. Danach thematisierten Präsident Josef Pfleger, Militärkommandant Brigadier Martin Jawurek und Landtagsabgeordneter Franz Dinhobl in ihren Ansprachen die Werte der Republik und ihren Schutz durch das Bundesheer.
Bürgermeisterin Waltraud Gruber, langjährige Gastgeberin der Republikfeier, wurde mit der Ehrenbrosche des NÖKB ausgezeichnet, von Seiten des Militärkommandos wurde ihr und ihrer Gemeinde die "Hochwolkersdorf-Fanfare" gewidmet.
Mit dem Defilee vor den Ehrengästen endete die Feier.