Gleichzeitig stellte er auch in den Raum, dass sich die Budgetsituation weiter verschlechtern werde. Das bedeutet im Klartext, dass nicht nur die Auslandseinsätze drastisch reduziert werden müssen, sondern auch die Katastrophenhilfe im Inland wie heuer im Winter bald nicht mehr möglich sein wird, weil die Mobilität nicht mehr vorhanden sein wird. Sehr viele Fahrzeuge sind nämlich bereits älter als 40 Jahre und damit bald nicht mehr einsatzfähig.
Abschließend streute der Minister den Milizsoldaten Rosen: „Die Miliz sorgt für die breite und nachhaltige Verankerung der militärischen Landesverteidigung in der Gesellschaft. Sie steht für ein Heer aus der Mitte der Bevölkerung, das stark in den Regionen verankert ist. Ohne Milizsoldatinnen und Milizsoldaten ist eine entsprechende Landesverteidigung weder vorstellbar noch machbar."
Die Forderung nach mehr Budget für das Heer war bei allen Rednern ein Thema.
Generalmajor Hameseder: „Sicherheit gibt es nicht zum Nulltarif!“
In dasselbe Horn stieß der Milizbeauftragte des Bundesheeres Generalmajor Erwin Hameseder: „Die Budgetknappheit wirkt sich naturgemäß auf das gesamte Bundesheer aus, ganz besonders aber auf die Miliz. Man muss es ehrlich aussprechen: Die Miliz ist derzeit de facto nicht mobil.“ Er hat mit der neuen Regierung bereits Gespräche über ein Sonderbudget für das Heer geführt, denn „Sicherheit gibt es nicht zum Nulltarif!“
Äußerst positiv beurteilte Hameseder dagegen die hohe Moral der rund 27.500 Milizsoldaten, die neben ihrem Zivilberuf dem Bundesheer angehören. Er forderte nicht nur mehr Übungstage, um die Einsatzbereitschaft sicherzustellen, sondern auch eine soziale Sicherstellung in Bezug auf Berufsfreistellung für die Übungen sowie die Pensionsanrechnung dieser „Einsatzzeiten“.
Kompaniewimpel und Wappentrageerlaubnis für Jägerkompanie
St. Pöltens Bürgermeister Mathias Stadler ging in seiner Rede besonders auf den notwendigen Schutz der Infrastruktur – auch die der Landeshauptstadt St. Pölten – durch die Miliz ein. Mit der Überreichung eines Kompaniewimpels und der Genehmigung, dass die Soldaten der Jägerkompanie St. Pölten das Wappen der Stadt St. Pölten auf den Uniformen tragen dürfen, zeigte die Statutarstadt ihre Verbundenheit mit den Soldaten.
Perfekter „Tag der Miliz“
Niederösterreichs Militärkommandant Martin Jawurek, der die Begrüßung der vielen hochrangigen Gäste persönlich vorgenommen hatte, konnte auf eine perfekte Organisation und eine ebenso perfekte musikalische Umrahmung durch die Militärmusik Niederösterreich unter der Leitung von Oberstleutnant Adolf Obendrauf stolz sein.
Das große Interesse an der Waffenschau und den Informationen zeigte aber auch, wie sehr die Bevölkerung Miliz und Bundesheer schätzt.
Miliz-Awards vergeben
Als einer der Höhepunkte wurden an milizfreundliche Unternehmen und die besten Werber für die Miliz schließlich die Miliz-Awards vergeben, die „die höchsten Auszeichnungen auf diesem Gebiet sind“, so Milizbeauftragter Hameseder. Die Ausgezeichneten finden sie auf der Homepage des Bundesheeres www.bundesheer.at.