ÖSK Präsident Peter Rieser und Gesandter Christian Autengruber erinnerten in ihren Ansprachen an den Zerfall der Monarchie und an das schwere Erbe, das die Nachfolgestaaten, insbesondere Österreich und Ungarn, antreten mussten.
Rieser erwähnte in seiner Rede auch laufende Projekte, die in Schulen die Kriegsgräberfürsorge anschaulicher erscheinen lassen. Auch die vom ÖSK inszenierten Schulbesuche mit Ausstellungen und Projektarbeiten in Russland und Österreich tragen dazu bei, die Vergangenheit lebendig werden zu lassen und Geschichte mit neuen Augen zu sehen.
Rieser bedankte sich zugleich bei allen ehrenamtlichen Mitarbeitern, insbesondere aber bei den freiwilligen Sammlern wie ÖKB, Traditionsvereinen und Bundesheer-Soldaten, die wiederum 2018 ein respektables Sammelergebnis erzielen konnten. Damit können im laufenden und nächsten Jahr Projekte zur Generalsanierung von Friedhöfen in Österreich und jener aus dem Ersten Weltkrieg im Ausland zur Durchführung gelangen.
Als Gastredner war das Oberhaupt der Familie Habsburg, Karl Habsburg geladen. Auch er fokussierte seine Worte hin auf das 100-Jahr Gedenkjubiläum der Gründung des ÖSK im Jahre 1919. Dabei kam ein klares Bekenntnis zum Gedenken und zur Arbeit an den Gräbern der Gefallenen und zur Nachforschung nach Vermissten zum Vorschein. Dies kam am Beispiel der Grabstätte seines Großvaters mütterlicherseits, der in Sibirien in der Kriegsgefangenschaft im Ersten Weltkrieg verstorben war, zum Ausdruck. Nur mit Hilfe des ÖSK war es der Familie möglich das Grab zu besuchen und damit letzte Gewissheit zu erhalten. In seiner internationalen Tätigkeit als Kulturschutzbeauftragter des Bundesheeres ist es ihm ein großes Anliegen die Erhaltung von Kriegsgräbern in Europa auch auf diesen Bereich anzuwenden. Er betrachtet das als Verpflichtung der Europäer die identitätsstiftende Maßnahme für ein vereintes Europa als Raum des Friedens und der Sicherheit aufrechtzuerhalten. Abschließend zitiert er seinen Vater Otto Habsburg mit den Worten: "Nur wer weiß woher er kommt, weiß wohin er geht, weil er weiß wo er ist!"